Die Entfaltung der Kongregation
In der Mitte des 19. Jahrhunderts herrschte in Polen unter der Landbevölkerung große Armut. Nach einer Choleraepidemie gab es viele verwaiste bzw. vernachlässigte Kinder, die keine Bildungsmöglichkeiten oder Zukunftsperspektiven hatten. Ein Laie aus dem Landadel, der 1999 seliggesprochene Edmund von Bojanowski, erkannte die Not der Dorfkinder und wollte ihnen eine bessere Zukunft ermöglichen.
Er richtete die ersten Betreuungstätten für die unbeaufsichtigten Kinder ein, für die er eigens ein Erziehungsprogramm auf der Grundlage des christlichen Glaubens und Volkstradition entwickelte. Die Kinder wurden von gläubigen und kinderlieben Dorfmädchen betreut, die Bojanowski selbst ausgesucht und vorbereitet hatte. Diese jungen Frauen sollten kleine Wohngemeinschaften bilden, ländliche Arbeiten zum Unterhalt verrichten und sich außerdem um kranke und alte Dorfbewohner kümmern. Bojanowski gab dem Leben der Mädchen einen ordensmäßigen Stil und versah es mit entsprechenden Regeln, die er speziell auf die neuen Aufgaben der Mädchen hin entwickelte.